Fischer Weltgeschichte, Bd.20, Das Japanische Kaiserreich Date: 12 November 2010, 03:45
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John Whitney Hall, "Fischer Weltgeschichte, Bd.20, Das Japanische Kaiserreich" Fischer (Tb.), Frankfurt | 1968 | ISBN: 3596600200 | 384 pages | PDF | 5,5 MB Hundert Jahre sind es her, daß in Japan die feierliche Rückgabe der obersten Regierungsgewalt an den Kaiser proklamiert wurde, nachdem ein Jahrtausend lang der Tenno, eine zwar hochgeachtete, von religiöser Verehrung getragene, politisch jedoch völlig bedeutungslose Stellung innegehabt hatte. Die Restauration des Jahres 1868 war alles andere als ein bloß äußerlicher, formaler Akt: sie besiegelte die Wandlung Japans von einem zunächst feudalen, dann weitgehend zentralistisch gelenkten, von der übrigen Welt abgeschnittenen Staat zu einer modernen Großmacht westlicher Prägung. In scharfem Wettbewerb mit dem Nachbarn und Rivalen China ist sie mittlerweile in die Spitzengruppe der Industrie- und Handelsnationen der Erde aufgerückt. Chinesischen Einfluß hatten die Japaner früh zu spüren bekommen; ihm verdanken sie hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Malerei und Architektur, ihm verdanken sie den Buddhismus, der in dem Inselreich zu einer Wirkung gelangte, die ihm in China nie beschieden war. Später, um 1550, fanden im Gefolge europäischer Seefahrer und Kaufleute die ersten Jesuiten Eingang in Nippon, mit ihnen das Christentum, das sich freilich nur kurze Zeit einigermaßen frei entfalten konnte: seit 1612 waren die Anhänger des neuen Glaubens immer stärkeren Repressalien ausgesetzt, die im Jahre 1622 mit den Massenexekutionen von Christen ihren Höhepunkt erreichten. Gleichzeitig setzte eine fremdenfeindliche Reaktion ein, die bald zur offiziell verfügten völligen Abschließung Japans gegen die Außenwelt führte. Die selbstgewählte Isolierung und die damit verbundene innere Ruhe ermöglichten eine erstaunliche kulturelle Blüte und einen beträchtlichen Aufschwung der Wirtschaftsverhältnisse. Mit der Zeit aber wurde aus der Militärdiktatur eine in der Routine erstarrte Bürokratie, die jede gesunde Entwicklung hemmte. Nach zweihundert Jahren wurde die "Öffnung" Japans unvermeidlich. Sie erfolgte schließlich im Jahre 1858 - unter starkem Druck der Westmächte. - Im vorliegenden Band gibt John W. Hall, international anerkannter Japankenner und Professor an der Yale-Universität, der jahrelang in dem fernöstlichen Staat lebte und forschte, eine weitgespannte Darstellung des historischen, politischen und kulturellen Werdeganges Japans; sie endet mit dem Wiederaufstieg des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Band ist in sich abgeschlossen und mit Abbildungen, Kartenskizzen und einem Literaturverzeichnis ausgestattet. Ein Personen- und Sachregister erleichtert dem Leser die rasche Orientierung.
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